In den letzten Jahren hat sich der Online-Handel mit Aktien, ETFs und anderen Wertpapieren stark weiterentwickelt. Immer mehr Anleger in Österreich setzen auf digitale Broker, um ihre Investments kostengünstig und flexibel zu verwalten. Einer der bekanntesten Online-Broker in Österreich ist Flatex.
Flatex wirbt mit günstigen Gebühren, einer breiten Handelsauswahl und einer modernen Plattform, doch ist der Broker wirklich die beste Wahl für österreichische Anleger? In diesem Artikel nehmen wir Flatex Österreich genau unter die Lupe und analysieren die Gebühren, Handelsmöglichkeiten, Vor- und Nachteile sowie mögliche Alternativen.
Was ist Flatex?
Flatex ist ein deutscher Online-Broker, der bereits 2006 gegründet wurde und zur flatexDEGIRO AG gehört. Das Unternehmen ist mittlerweile einer der größten Online-Broker in Europa und hat in mehreren Ländern eine starke Marktstellung, darunter Deutschland, Österreich und die Niederlande.
Flatex hat sich als kostengünstige Alternative zu traditionellen Banken etabliert und richtet sich sowohl an Privatanleger als auch an aktive Trader, die regelmäßig an den Finanzmärkten handeln.
Die Plattform ist vollständig digital, sodass Kunden ihr Depot bequem online verwalten können. Zudem bietet Flatex Zugang zu internationalen Börsen, eine breite Auswahl an ETFs, Aktien, Anleihen und Derivaten sowie spezielle Sparpläne.
In Österreich ist Flatex eine der beliebtesten Broker-Optionen, insbesondere für Anleger, die günstige Gebühren und ein breites Handelsangebot suchen.
Gebührenstruktur bei Flatex Österreich
Einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines Brokers sind die Handelsgebühren, da diese langfristig die Rendite beeinflussen können.
Depotführung & Kontogebühren
- 0 € Depotgebühr: Flatex Österreich erhebt seit Juli 2022 keine Depotgebühren mehr, was den Broker besonders attraktiv macht.
- Negativzinsen: Früher verlangte Flatex eine sogenannte „Verwahrgebühr“ auf nicht investiertes Guthaben, doch diese wurde inzwischen abgeschafft.
Handelsgebühren für Aktien & ETFs
- Handel an der Wiener Börse (ATX-Aktien): 5,90 € pro Order
- Handel an deutschen Börsen (XETRA, Frankfurt, Stuttgart, etc.): 3,90 € + Börsengebühr
- US-Börsen (NYSE, NASDAQ): 5,90 € + Fremdspesen
- Euronext-Börsen (Paris, Amsterdam, Brüssel, etc.): 9,90 €
ETF- und Aktien-Sparpläne
- ETF-Sparpläne sind kostenlos: Über 2.000 ETFs können kostenlos als Sparplan bespart werden.
- Aktien-Sparpläne: 1,50 € pro Ausführung.
- Mindestanlagebetrag: 25 € pro Sparplan.
Derivate-Handel (Hebelprodukte & Optionen)
- Handel über Partner wie Morgan Stanley oder HSBC möglich.
- Ab 0,00 € pro Order bei bestimmten Aktionsprodukten.
Zusätzliche Gebühren
- Dividendengebühren: Bei US-Aktien kann eine Zusatzgebühr für die Quellensteuer-Rückforderung
- Auslandsbörsen: Handel an nicht-europäischen Börsen kann teurer sein.
- ETF-Ausführungsgebühren: Einmalige ETF-Käufe außerhalb von Sparplänen kosten oft zwischen 3,90 € und 9,90 €.
Die Gebührenstruktur von Flatex Österreich ist insgesamt sehr günstig, insbesondere für ETF- und Aktien-Sparpläne. Allerdings können beim Handel mit US-Aktien und internationalen Börsen Zusatzgebühren anfallen, die man als Anleger beachten sollte.
Handelsmöglichkeiten und verfügbare Produkte
Flatex bietet eine breite Palette an Finanzinstrumenten, die sowohl für langfristige Investoren als auch für aktive Trader interessant sind.
Aktien
- Handel an allen wichtigen europäischen und internationalen Börsen.
- Große Auswahl an österreichischen, deutschen und US-Aktien.
ETFs & Fonds
- Über 000 ETFs verfügbar.
- Kostenlose ETF-Sparpläne von Anbietern wie iShares, Xtrackers und Amundi.
Anleihen
- Investitionen in Staats- und Unternehmensanleihen möglich.
Derivate & Optionen
- CFDs, Futures und Optionen über Partnerbanken handelbar.
- Hebelprodukte für erfahrene Trader.
Kryptowährungen
- Direkter Handel mit Kryptowährungen ist nicht möglich.
- Anleger können jedoch über ETNs oder Krypto-ETFs indirekt in Bitcoin & Co. investieren.
Vor- und Nachteile von Flatex Österreich
Vorteile
✅ Keine Depotgebühren – Anleger sparen sich Fixkosten.
✅ Günstige Ordergebühren – Vor allem im Vergleich zu klassischen Banken.
✅ Kostenlose ETF-Sparpläne – Ideal für langfristige Investoren.
✅ Breite Produktauswahl – Aktien, ETFs, Anleihen und Derivate verfügbar.
✅ Professionelle Handelsplattform – Trading über die Flatex Webplattform und mobile App.
Nachteile
❌ Hohe Gebühren für internationale Börsen – Besonders für Märkte außerhalb Europas.
❌ Keine direkte Krypto-Investments – Nur über ETFs oder ETNs möglich.
❌ Dividendengebühren bei US-Aktien – Kann zusätzliche Kosten verursachen.
❌ Kundensupport nicht immer optimal – Teilweise lange Wartezeiten bei Anfragen.
Alternativen zu Flatex in Österreich
Falls Flatex nicht die beste Option für einen Anleger ist, gibt es mehrere Alternativen in Österreich:
- Trade Republic: Sehr günstige Ordergebühren (1 € pro Trade), jedoch nur eine eingeschränkte Auswahl an Handelsplätzen.
- Degiro: Einer der günstigsten Broker in Europa mit internationalem Zugang.
- Interactive Brokers: Ideal für Profis, bietet weltweiten Marktzugang mit extrem günstigen Gebühren.
- Hello Bank!: Für Anleger, die eine klassische Bank bevorzugen und trotzdem günstig handeln wollen.
Die Wahl des richtigen Brokers hängt stark von den individuellen Bedürfnissen ab. Während Flatex besonders für ETF-Sparer und langfristige Anleger attraktiv ist, könnten aktive Trader von Alternativen wie Interactive Brokers oder Degiro profitieren.
Fazit: Lohnt sich Flatex Österreich für Anleger?
Flatex ist eine solide und kostengünstige Wahl für Anleger in Österreich. Besonders positiv sind die fehlenden Depotgebühren, die kostenlosen ETF-Sparpläne und die günstigen Orderkosten für europäische Börsen.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, insbesondere für Anleger, die viel an US-Börsen oder internationalen Märkten handeln. Zudem kann die Kundenbetreuung teilweise verbesserungswürdig sein.
Wer einen günstigen Broker mit guter Auswahl an ETFs und Aktien sucht, ist bei Flatex gut aufgehoben. Wer hingegen international handeln oder aktiv traden möchte, sollte sich auch Alternativen wie Degiro oder Interactive Brokers ansehen.